Psychische Gesundheit
Psychische Probleme im Kindes- und Jugendalter stellen gesundheitliche Beeinträchtigungen mit zum Teil schwerwiegenden Konsequenzen für das Wohlbefinden und die alltägliche und soziale Funktionsfähigkeit dar.
Durch veränderte gesellschaftliche Verhältnisse erfahren Schülerinnen und Schüler in ihrer Familie, in ihrer Schule und in ihrer Freizeit neben interessanten Entfaltungsmöglichkeiten auch vielfältige Belastungen. Sie sind den Leistungsanforderungen, dem Gruppendruck der Mitschülerinnen/Mitschüler und anderen sozialen Zwängen nicht immer gewachsen. Daten aus dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KIGGS) gehen von 11,5% der Mädchen und 17,8 % der Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren aus, die verhaltensauffällig bzw. grenzwertig auffällig sind. Die häufigsten Problembereiche sind Verhaltensprobleme, emotionale Probleme und Hyperaktivitätsprobleme. 21,9% zeigen Symptome einer Essstörung.
Gerade im zunehmend ganztägigen Arbeits- und Lebensraum Schule ist es heute am besten möglich, der steigenden Anzahl auffälliger, lernschwacher oder gesundheitlich beeinträchtigter Kinder und Jugendliche frühzeitig und systematisch mit präventiven Hilfsangeboten zu begegnen.
Resilienzförderung
Der Begriff Resilienz geht auf das lateinische resilere = abprallen zurück. Der
Begriff stammt aus der Materialkunde und bedeutet „Spannkraft, Elastizität,
Strapazierfähigkeit“. Er bezeichnet die Fähigkeit, selbst in schwierigen Lebenskrisen und nach schweren Schicksalsschlägen wieder auf die Beine zu kommen.
Das Konzept der Resilienz legt den Fokus erstmals auf die Bewältigung von Risikosituationen sowie auf die Fähigkeiten, die Ressourcen und die Stärken jedes einzelnen Kindes, ohne dabei Probleme zu ignorieren oder zu unterschätzen.
Das Konzept der Resilienz geht von der Grundannahme aus, dass Personen
über Schutzfaktoren verfügen, die sie in jeweils unterschiedlichem Ausmaß vor
den negativen Auswirkungen gesundheitsschädlicher Einflüsse bewahren.
Die Untersuchungsergebnisse aller Resilienzstudien verweisen darauf, dass
resiliente Kinder
• mit dem Erfolg eigener Handlungen rechnen,
• Problemsituationen aktiv angehen,
• eigene Ressourcen effektiv ausnutzen,
• an eigene Kontrollmöglichkeiten glauben aber auch erkennen, wenn etwas für sie unbeeinflussbar ist.
Diese Fähigkeiten tragen dazu bei, dass Stressereignisse oder Problemsituationen weniger als belastend, sondern eher als herausfordernd wahrgenommen werden. Dadurch werden mehr aktiv problemorientierte und weniger passiv-vermeidende Bewältigungsstrategien angeregt.
Darüber hinaus tragen eine hohe Selbstwirksamkeitsüberzeugung, ein hohes Selbstwertgefühl und eine hohe Sozialkompetenz zu positivem Bewältigungsverhalten bei.
Resilienz kann erlernt und gefördert werden, besonders auch in der Schule.
Wie eine Schule aussieht, die sich dem Aufbau und der Förderung der Resilienz ihrer Schülerinnen und Schüler verpflichtet fühlt, findet sich in dem Leitfaden „Resilienz – Was Kinder stark macht“ Download hier. (PDF-Datei)
Eine Vielzahl an Schulprojekten in Rheinland-Pfalz ist geeignet, die Resilienz und die Lebenskompetenzen von Schülerinnen und Schülern umfassend zu fördern.
(siehe Projekte).